Blogpost vom 26.04.2018
Mission complete: Wie ich meinen ersten Marathon gefinished habe
Aller guten Dinge sind drei und beim dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Zwar nicht in der angepeilten Zeit aber immerhin auf der kompletten 42,195 Kilometer langen Distanz. Yea!
Vor etwas über vier Jahren habe ich mit dem Laufen angefangen (Wie genau, habe ich in meinem Blogpost vom 19.04.2015 beschrieben). Das war im Sommer 2014. Fast vier Jahre später – im Frühjahr 2018 habe ich es nun endlich geschafft und habe beim 28. HAJ Hannover Marathon das erste Mal die Königsdisziplin erfolgreich absolviert.
Meine Vorbereitung startete Anfang Dezember 2017 und bestand aus drei bis vier Läufen pro Woche, dazu Dehn-, Stabilisations- und Kraftübungen. Regen, Schnee, Kälte und Dunkelheit waren regelmäßige Begleiter über die Wintermonate. Doch Jammerei wäre nicht angebracht. Laufen kann man bei jedem Wetter und immer wieder waren auch echte Highlights dabei. So zum Beispiel ein 20km-Lauf durch die verschneiten Tiroler Berge (Foto) oder ein Lauf Ende Januar durchs sonnige Frankfurt oder kurz vorher durch die Überreste des Hochwassers in Hannover.
Leider kamen Anfang März zwei Wochen Trainingsreduzierung dazwischen, da auch ich von der Erkältungswelle nicht ganz verschont geblieben bin.
Der Marathontag
Nach einem kleinen Frühstück, bestehend aus hellen Brötchen mit Marmelade, einem Espresso und einem großen Glas Wasser, stand ich am 8. April um kurz nach halb neun an der Strecke. Erstmals in diesem Jahr in kurzer Hose und Tanktop (eine Woche zuvor waren es noch Minusgrade). Pünklich um 9 Uhr ging es für mich – gemeinsam mit rund 3.000 anderen Läuferinnen und Läufern – auf die Strecke.
Mein Ziel war es, nach 3,5 Stunden an gleicher Stelle die Ziellinie zu überqueren. Dazu musste ich mit einer 5er Pace laufen.
Bereits der Start verlief – verglichen mit vergangenen Halbmarathons – optimal und ich war gut unterwegs. Sicherlich lag das an den insgesamt weniger Leuten aber auch daran, dass die Selbsteinschätzung der Teilnehmer auf der Langdistanz nochmal besser ist und damit die Einordnung in den richtigen Startblock.
Die folgenden 28 Kilometer lief ich dann konstant mit der geplanten Pace. Jede Getränkestation nahm ich mit. Immer einen Schluck trinken um über die Distanz genug Flüssigkeit aufzunehmen. So war zumindest mein Plan. Bei Kilometer 32 verdrückte ich mein erstes Energiegel – Ultimativ angepriesen vom Hersteller mit extra Koffein, Cola, Banane und vielen anderen Inhaltsstoffen. Nie zuvor hatte ich dieses Gel gegessen und eigentlich hatte ich mir auch fest vorgenommen, den Marathon ohne Gel zu absolvieren. Eigentlich.
Denn kurz nach der Einnahme zeigte mein Magen mir deutlich seine Überforderung mit der unbekannten Speise und ich musste Kilometer 34 sogar gehen. Danach bin ich dann nicht wieder richtig in den Fluss gekommen und mein zu Beginn weniges Trinken machte sich nun auch bemerkbar. Bei inzwischen rund 25 Grad im Schatten fühlte der Mund sich fast durchgehend trocken an. In der Folge blieb ich an fast allen Erfrischungspunkten kurz stehen um ausreichend zu trinken. Meine Pace sank auf unter 6,5 Minuten und an mein ursprüngliches Ziel war nicht mehr zu denken. Ankommen und das möglichst unter 4 Stunden war das nun angepasste Ziel. Alles andere war egal.
Und zumindest das habe ich geschafft: nach 03:54:14 lief ich endlich über die Ziellinie. Mein erster Marathon war geschafft.
Learnings fürs nächste Mal
- Keine spontanen Planänderungen beim Essen
- Ausreichend trinken
- Wetterumschwünge in Planung einbeziehen (Trinken etc.)
tl;dr
Nach vier Monaten intensivem Training meinen ersten Marathon gelaufen – nicht in der vorgenommenen Zeit, aber immerhin. Fürs nächste Mal gilt: keine Experimente mit Energie-Gels.