Blogpost vom 29.03.2022

Bikepacking durch Deutschland: mit dem Fahrrad von Mittenwald nach Holnis an der Ostsee

Ein Bericht über meine fünftägige Bikepacking-Tour einmal längs durch Deutschland von den Alpen bis ans Meer.

Inhalt: Etappen | Karte | Tourbericht | Packliste | Learnings | tl;dr

Schon länger hatte ich mir vorgenommen, einmal mit dem Fahrrad durch Deutschland zu fahren. Von den Alpen bis ans Meer. Im März 2022 hatte ich dazu nun die Gelegenheit und ich wollte auch einfach mal raus. Auszeit. Rauszeit. Zeit ganz alleine verbringen. Mitte Februar habe ich die Zugfahrkarte nach Mittenwald, kurz vor der Österreichischen Grenze, gebucht. Am 19. März ging es mit dem Zug los. Am 20. März war der erste Tag im Sattel. Dass in meiner Reisewoche der Himmel durchgehend blau und wolkenlos sein würde, hatte ich nicht geplant und in der Form nicht zu hoffen gewagt. Das Wetter hätte nicht perfekter sein können!

Malte Hempel abfahrbereit in der Leutasch
Malte Hempel abfahrbereit in der Leutasch

Ich hatte für die rund 1.000 Kilometer lange Reise ungefähr eine Woche eingeplant. Kein Zeitdruck, einfach gucken wie weit ich jeden Tag komme und mir dann eine Stelle zum Schlafen suchen. Die Übernachtung im Freien, ohne Zelt und bei Minusgraden hatte ich vorher 2-3 Mal im Garten geübt.

Unterwegs war ich mit meinem Specialized Crux, einem Cyclocrosser mit 33mm Reifen mit Schlauch. Irgendwelche Um- oder Anbauten hatte ich nicht vorgenommen.

Die Strecke

Etappen

Ich hatte die Strecke (1.073 Kilometer, 6.760 Höhenmeter) vorab mit komoot geplant, mir aber keine Tagesziele vorgenommen. Ich wusste also nur wo ich lang muss, nicht wann ich irgendwo sein muss.

  1. Leutasch — Donauwörth (197,28km, 1.030hm)
  2. Donauwörth — Würzburg (211,19km, 1.594hm)
  3. Würzburg — Kassel (198,78km, 1.713hm)
  4. Kassel — Bergen in der Heide (208,17km, 1.244hm)
  5. Bergen in der Heide — Holnis bei Flensburg (257,77km, 1.179hm)

Karte

 

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Tourbericht

Tag 1

Am ersten Tag startete ich gegen 9 Uhr in Österreich, rund 10 Kilometer hinter der Grenze. Ich fuhr entlang des Walchensees und des Kochelsees, passierte Murnau und Weilheim in Oberbayern und legte meine erste Pause am Ammersee ein.

Fahrrad am Grenzübergang Österreich/Deutschland kurz vor Mittenwald.
Fahrrad am Grenzübergang Österreich/Deutschland kurz vor Mittenwald.
Eispause am Ammersee
Malte Hempel beim Eisessen am Ammersee

Der Nachmittag führte mich entlang des Lechs durch Augsburg. Kurz vor Donauwörth suchte ich mir meine erste Schlafstelle für die Nacht. Zugegeben ist das beim ersten Mal schon ungewohnt. Worauf soll man achten? Nicht zu nah an Häusern? Nicht direkt an der Straße? Kommen hier abends noch Gassigänger vorbei?

Schließlich entschied ich mich für eine flache Stelle in einer Feldbegrenzung, ca. 200 Meter entfernt von der Straße und rund 3 Kilometer entfernt vom nächsten Ort. Hier packte ich meinen Schlaf- und Biwaksack aus, füllte die Luftmatratze und zog mir meine Klamotten für die Nacht an. Hose, Longsleeve und Dauenjacke. Dann kroch ich in den Schlafsack und genoß den Sonnenuntergang.

Erster Übernachtungsplatz am Feldrand kurz vor Donauwörth
Erster Übernachtungsplatz am Feldrand kurz vor Donauwörth

In der Nacht war es — wie schon am Tag — absolut wolkenfrei und ich konnte abermillionen Sterne über mir sehen. Gegen 20:30 Uhr bin ich eingeschlafen und um 0 Uhr, als die Temeraturen merklich fielen, das erste Mal aufgewacht. Danach schlief ich immer nur stundenweise. Gegen 4 Uhr morgens lag die Temperatur nur bei -5 Grad und auch im Schlafsack war es nicht mehr wirklich warm. Geschlafen hab ich dann nicht mehr richtig. Um 5:30 bin ich aufgestanden, habe mich wieder in die eiskalten Radklamotten gepult, meine Schlafsachen eingepackt und bin losgefahren. Mal gucken wo ich den nächsten Bäcker finde. Das Restwasser in meiner Radflasche war in der Nacht zu Eis geworden.

Tag 2

Der zweite Tage führte mich zum Frühstücken nach Donauwörth. Wie gut ein warmer Kaffee und ein belegtes Brötchen doch schmecken können. Beim Bäcker konnten zum ersten Mal Handy, Garmin und Co. aufladen. Kurz nachdem ich wieder losgefahren war, musste ich das erste Mal eine neue Teilroute auf mein Garmin laden (Komoot hat nur eine bestimmte Anzahl an Streckenpunkten und so musste ich meine Route in 7 Teilstücke zerlegen). Da ich auf der Suche nach einem Bäcker etwas von der eigentlichen Route abgekommen war, navigierte mich der Garmin nun zurück zur Route. Fälschlicherweise hatte ich "Zum Routenstart" eingestellt und nicht "Punkt auf der Route". Das ist mir leider erst aufgefallen, als ich rund 10 Kilometer Richtung Süden gefahren war. Als ich dann endlich wieder auf der richtigen Strecke war, hatte ich gute 20 Kilometer zusätzlich in den Beinen. Und das ganz ohne meinem Ziel näher zu sein. ;-)

Abfahrt im Frankenland.
Abfahrt im Frankenland.

Nach meiner anfänglichen Irrfahrt lief der Tag aber ansonsten richtig gut. Die Landschaft war schön. Immer wieder gab es tolle Steigungen und schnelle Abfahrten. Die Beine waren fit und so schaffte ich es bis nach Sulzheim, rund 20 Kilometer vor Schweinfurt. Dort suchte ich mir, wieder an einem Feldrand, einen Platz zum Schlafen. Zum Abendbrot gab es drei Snickers und eine Flasche Mezzo Mix. Dann genoß ich wieder den Sonnenuntergang und den Sternenhimmel. Die Nacht lief in etwa gleich. Durchschlafen von 20 bis 0 Uhr, dann kurze Schlafeinheiten bis ca. 4 Uhr, um 5 Uhr aufstehen, anziehen, Eis von den Sachen klopfen, einpacken und wieder ab aufs Rad.

Sonnenaufgang am zweiten Morgen rund 20 Kilometer vor Schwinfurt
Sonnenaufgang am zweiten Morgen rund 20 Kilometer vor Schweinfurt

Tag 3

Der dritte Tag führte mich nach einem Frühstück auf dem Marktplatz von Schweinfurth durch die Rhön. Eine, wie ich jetzt lernte, unglaublich schöne Landschaft die perfekt ist zum Rennradfahren. Breite und relativ ruhige Straßen, guter Asphalt und super Anstiege und tolle Abfahrten. Nur einmal führte mich meien Route auf eine recht große Straße und ich entschied mich spontan auf einen kleinen Feldweg auszuweichen. Nachdem der Weg immer schmaler wurde ging es irgendwann über eine kleine, höchstens einen Meter breite, Brücke. Hier machte ich einen kurze Pause, genoß die warme Sonne und das beruhigende Plätschern des Baches.

Kleine Brücke kurz vor Mellrichstadt
Brücke über die Streu, ein kleiner Bach kurz vor Mellrichstadt

Kurz danach verließ ich das erste Mal Bayern und fuhr abwechselnd durch Thüringen und Hessen. Auch direkt auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze absolvierte ich einige Kilometer. Die letzten rund 20 Kilometer des Tages ging es auf einem Radweg entlang der Werra. Die Sonne ging langsam unter und es war ein unglaublich schöner Anblick wie das Licht die Hügel im Osten nach oben wanderte.

Sonnenuntergang an der Werra
Sonnenuntergang an der Werra

Als Schlafplatz wählte ich einen Tisch in einem noch geschlossenen Biergarten kurz vor Bad Sooden-Allendorf oberhalb der Werra. So lag ich nicht direkt auf dem kalten Boden. Wie sich herausstelle, war das eine gute Entscheidung, denn in den frühen Morgenstunden fielen die Temperaturen bis auf -7 Grad. An Schlaf war ab 4 Uhr nicht mehr zu denken.

Tag 4

Der vierte Tag führte mich durch Göttingen und vorbei an Nordheim. Hier war die Strecke doch ziemlich langweilig und es war sehr viel Autoverkehr unterwegs. Erst nach Bad Gandersheim wurde die Landschaft langsam wieder ruhiger. Besonderes Highlight war eine Abfahrt kurz vor Opperhausen.

Abfahrt kurz vor Opperhausen
Super Abfahrt kurz vor Opperhausen mit tollem Ausblick über die Landschaft

Gegen frühen Mittag umfuhr ich in einer leichten Ostkurve Hannover bei Hämelerwald. Jetzt ging es bei bestem Wetter — ich hatte immer noch keine Wolke gesehen — in Richtung Celle und dann weiter durch die Nordheide nach Bergen. Der Boden, in den noch blätterlosen Wäldern, war hier stellenweise über und über mit Buschwindröschen bedeckt. Von Zeit zu Zeit merkte ich nun erstmals ein leichtes Ziehen in der linken Achillessehne.

Besprühtes Ortsschild mit dem Logo von Hannover 96 in der Nähe von Hämelerwald
Besprühtes Straßenschild mit dem Logo von Hannover 96 in der Nähe von Hämelerwald

Zum Übernachten fand ich bei einem Landwirt zwischen Bergen und Wietzendorf einen Schlafplatz. Hier wurde mir sogar ein Platz im Gästehaus angeboten mit eigener Toilette, Wachbecken und — das war das Beste — mit Steckdosen. Ich entschied mich trotzdem, vor dem Haus zu schlafen und so konnte ich beim Einschlafen erneut den Sternenhimmel genießen.

Tag 5

Die Hoffnung, dass sich das Ziehen in meiner linken Achillesferse über Nacht legen würde, hatte sich nicht erfüllt. Ein leichtes Ziehen war auch beim Losfahren immer noch vorhanden. Im Gegensatz zu den Akkus meiner Geräte schienen meine Beine nach über 800 Kilometern und rund 6.000 Höhenmetern in 4 Tagen nicht mehr ganz voll zu sein. Es waren noch rund 260 Kilometer bis zum Ziel. Das wollte ich heute schaffen. Noch eine Übernachtung bei Minusgraden so kurz vor dem Ziel wäre ja auch blöd.

Sonnenaufgang kurz vor Bispingen

Sonnenaufgang kurz vor Bispingen

Kurz nachdem ich losgefahren war ging im Osten die Sonne auf und wieder sollte es ein sonniger Tag werden. Ich genoß die Ruhe und freute mich auf ein ordentliches Frühstück beim Bäcker in Bispingen. Bis dahin waren es jetzt nur noch etwa 20 Kilometer.

In Bispingen angekommen ging es erstmal zur Bäckerei Schwichtenberg. Die kannte ich bereits von früheren Radtouren und neben leckerem Essen und gutem Kaffee gibt es dort Steckdosen am Platz. Wie ich jetzt gelernt hatte alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die meisten Bäckereien haben höchstens hinter dem Tresen eine. Mein Frühstück bestand aus vier belegten Brötchen, zwei Franzbrötchen und zwei Tassen Kaffee. Ich hatte richtig Hunger!

Bäckerei Schwichtenberg in Bispingen
Bäckerei Schwichtenberg in Bispingen

Mit neuer Energie ging es weiter Richtung Hamburg. Immer wieder schien die Sonne durch die Nadelbäume der Heide und zauberte ein beeindruckendes Lichtspiel in den Wald. Die Heide ist eine tolle Gegend zum Radfahren. Sehr oft gibt es recht gute Radwege und wenn nicht, sind die Straßen meist breit und bieten genug Platz für Autos und Fahrräder. Gegen 10 Uhr erreichte ich die Stadtgrenze von Hamburg. Über die Brücke des 17. Juni fuhr ich über die Süderelbe und genoß wenig später den Blick auf die Skyline von Hamburg.

Blick über Hambuurg mit der Elbphilarmonie im Hintergrund
Blick über Hamburg mit der Elbphilharmonie im Hintergrund

Was ich nicht genoss, war das Radfahren in Hamburg. Auf der ganzen Strecke ist mir keine Gegend oder Stadt mit einer so schlechten Radinfrastruktur begegnet wie in Hamburg. Keine oder schlechte Radwege, enge Straßen. Immer wieder zeigen Schilder einen Radweg der selbst mit viel Phantasie nicht zu erkennen ist. Manchmal sind Fahrräder auf den Asphalt gepinselt aber auch das scheint den motorisierten Verkehr nicht zu interessieren. Auf meine gesamten Tour wurde ich kein einziges Mal von Autos oder LKWs geschnitten — außer in Hamburg. Und das mehrmals.

Fischbude an den Landungsbrücken am alten Elbtunnel
Fischbude an den Landungsbrücken am alten Elbtunnel

Durch den alten Elbtunnel unterquerte ich die Elbe und stärkte mich anschließend an den Landungsbrücken mit einem Fischbrötchen. Lecker. Jetzt schnell weiter und raus aus Hamburg. Entlang der B4 ging es weiter bis nach Bad Bramstedt und dann weiter nach Rendsburg. Wenig spektakuär, einfach Strecke machen. Meine linke Achillessehne schmerzte inzwischen immer mehr. Aber Aufgeben war jetzt keine Option mehr. Es waren ja nur noch etwa 80 Kilometer bis zum Ziel.

Rolltreppe unter den Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg

Rolltreppe unter den Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg

In Rendsburg machte ich noch einen kurzen Stop an einer Eisdiele, bevor es die rund 55 Meter lange Rolltreppe unter den Nord-Ostsee-Kanal hinunter und an der anderen Seite wieder hinauf ging. Nachdem ich Rendsburg verlassen hatte, wurde es wieder richtig nett. Super schöne, leicht hügelige Lanschaften mit wenig Verkehr auf den Straßen. Ein besonderes Highlight war die Schlei-Überquerung bei Missunde mit einer kleinen Fähre.

Die Achillessehne schmerzte immer mehr und auch das Sitzen war nach nun über 1.000 Kilometern kein Genuss mehr. Also Vollgas, die letzten 50 Kilometer schaffe ich auch noch. Es war bereits 18 Uhr. Gegen 19 Uhr war das letzte Sonnenlicht im Westen verschwunden und ich fuhr die letzte Stunde im Dunkeln. An einer Tankstelle in Langballig kaufte ich mir noch einmal Snickers und ein Alster. Um 20:30 Uhr kam ich endlich in Holnis an. Dort suchte ich mir einen Platz am Strand und packte zum letzten Mal meine Schlafsachen aus. Es war inzwischen stockdunkel. Dann kroch ich in meinen Schlafsack, lauschte dem leisen Rauschen des Wassers und dem Quaken der Gänse (ich glaube es waren welche) auf dem Wasser und trank mein Alster und aß ein Snickers. Dann bin ich eingeschlafen.

Ich hatte es geschafft. 1.073,19 Kilometer in 5 Tagen. Einmal längs durch Deutschland.

Rückfahrt

Ich stand gegen 4:30 Uhr auf, packte ein letzes Mal meine Sachen ein und machte mich auf den Weg nach Flensburg zum Bahnhof. Die Radklamotten hatte ich dieses Mal nicht angezogen. Die letzten 25 Kilometer fuhr ich in normalen Klamotten.

Rückfahrt im ICE nach Hannover
Rückfahrt im ICE nach Hannover (Disclaimer: Ich saß alleine im Abteil und habe die Maske nur fürs Foto abgenommen)
Abgebrochener Hebel an Sram Force Schaltgriff
Abgebrochener Hebel am SRAM Force Schaltgriff

Und: so ganz ohne Spuren ist die Tour an mir und auch an meinem Fahrrad nicht vorbeigegangen. Bei mir ist es die linke Achillessehne welche die Belastung ordentlich merkt und beim Fahrrad ist beim saubermachen der Hebel am linken Schaltgriff gebrochen. Naja, besser hier als unterwegs.

Packliste

Die folgenden Dinge hatte ich bei meiner Reise dabei. Ich wollte bewusst mit wenig Gepäck unterwegs sein. Im Prinzip nur etwas zum Schlafen, einmal bequeme Kleidung für Abends, Flickzeug und Technik.

Gepäck für die Bikepacking-Durchquerung von Deutschland
Ausführliche Packliste meiner Bikepacking-Tour durch Deutschland

Übernachten

Fahrradzubehör

Hygieneartikel

  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • FFP2-Maske
  • Pflaster
  • Sonnencreme
  • "Arschcreme"
  • Handtuch
  • Taschentücher

Kleidung

  • Longsleeve
  • Hose
  • Daunenjacke
  • Socken
  • Unterhose

Elektronik

  • Mehrfach-Ladegerät und Kabel
  • Powerbank
  • Ersatzbatterie Pulsgurt
  • iPhone
  • AirPods
  • Stirnlampe
  • Frontlicht (Lezyne 115 Pro)
  • Rücklicht (Bontrager Flare R)
  • Polar V650
  • Garmin Edge 800

Sonstiges

Transport

Radklamotten

Learnings

Es waren fünf Tage, in denen denen ich verschiedene Dinge gelernt habe. Zum einen über mich selber und zum anderen ganz konkrete Dinge, die ich beim nächsten Mal anders machen würde.

Video von der Schleifähre in Missunde
  1. Ich würde mir eine kleine Blackroll mitnehmen um abends die Muskulatur etwas aufzulocken. So eine Rolle hat kein Gewicht und lässt sich einfach befestigen.
  2. Zum anderen würde ich mir eine leistungsstärkere Powerbank, evtl. mit Solarfunktion, mitnehmen um noch unabhängiger von Lademöglichkeiten zu sein. Denn die sind, wie ich gelernt habe, gar nicht so einfach zu finden. Selbst 2022 haben die wenigsten Bäcker oder Bistros Steckdosen zur freien Nutzung im Angebot.
  3. Und ich habe wieder einmal für mich festgestellt: Ich bin gerne in den Bergen, ich mag den Blick auf die schneebedeckten Gipfel. Aber auf Dauer wäre es mir zu beengt, der Horizont zu nah. Ich liebe das Meer, die Beständigkeit der Wellen und gleichzeitig den weiten Blick. Und ein bischen habe ich das Gefühl, das gilt auch für die Menschen. Je flacher das Land, desto freunlicher und tolleranter sind sie. Aber das ist mein ganz subjektives Gefühl.
  4. Das größte Learning für aber war mal wieder die Erkenntnis, dass es vorallem unserer eigener Kopf ist, der uns vermeintliche Grenzen setzt uns uns hindert voranzukommen und neue Ziele zu erreichen. Wenn wir etwas wollen und ein klares Ziel haben (Einmal längs durch Deutschland) dann schaffen wir das auch. Egal ob es nachts deutlich unter Null Grad kalt ist, ob der Fuß schmerzt oder die Eintönigkeit des Asphalts einen "runter zieht". Solange mein Ziel klar ist und ich mich auf die Jetzt-Situation konzentriere ist alle möglich. Mir hilft es ungemein, große Ziele in kleinen Schritten zu denken. Also nicht "ich muss noch 800 Kilometer", sondern besser "noch 30 Minuten bis zum Bäcker", "noch 10km bis ich die ersten 100km des Tages habe".

Schlechteste Gegenden zum Radfahren

  • Hamburg (Grausame Radinfrastruktur und rücksichtlose Autofahrer:innen.)
  • Hamburg (Siehe erster Punkt.)
  • Region Pinneberg (Schlechte oder keine Radwege)

Beste Gegenden zum Radfahren

  • Rhön (Geile Anstiege, tolle Abfahrten und schöne Landschaften. Wenig KFZ-Verkehr.)
  • Schleswig (Leicht hügelige, kurvige Landschaft mit wenig Verkehr und viel Wasser.)
  • Oberbayern (Tolle Aussichten, viele Landwirtschaftswege mit super Asphalt und fast keinem Verkehr.)

tl;dr

Richtig geile Tour mit Sonne am Tag und eisigen Temperaturen in der Nacht. Auf jeden Fall eine super Erfahrung! Zum Nachmachen empfohlen. Und es hilft ungemein große Ziele in kleinen Schritten zu denken.

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